Allergenvermeidung

Die Allergenvermeidung spielt sowohl in der Allergiediagnostik als auch in der Therapie zur Zeit die größte Rolle. Da sichere Tests für alle drei Allergiearten für einen Nachweis oder Ausschluss fehlen, werden Allergene bei Verdacht auf eine Allergie möglichst vermieden.

Allergenvermeidung bei einer Flohstichallergie

Die Allergenvermeidung bei Verdacht auf eine Flohstichallergie ist relativ einfach, in dem alle Tiere im Haushalt über einen bestimmten Zeitraum mit bestimmten Flohpräparaten behandelt werden. Da bei einer Flohstichallergie der bloße Kontakt mit einem einzigen Floh bereits zu unterschiedlich starken allergischen Reaktionen führen kann, fehlt in den meisten Fällen der vom Besitzer erwartete Flohbefall und das Tier kann trotzdem an einer Flohstichallergie leiden. Bessern sich Symptome und treten sie nach Ablauf der Wirkzeit oder zur nächsten Flohsaison wieder auf, ist die Diagnose Flohstichallergie sehr wahrscheinlich. Gleichzeitig stellt die Flohstichbehandlung aller Haustiere dann auch die Therapie der Flohstichallergie dar.

Allergenvermeidung bei einer Futtermittelallergie

Auch hier setzen wir die Allergenvermeidung sowohl zur Diagnose als auch zur Therapie einer möglichen Futtermittelallergie ein. Dazu werden Futtermittel, die nur ganz bestimmte oder hydrolisierte Zutaten enthalten sollen, über einen bestimmten Zeitraum gefüttert. Bessern sich verschiedene Symptome und kehren nach Umstellung auf die alte Fütterung wieder, ist die Futtermittelallergie diagnostiziert und wird so auch therapiert. Klingt relativ einfach, ist es aber nicht (mehr). Bei jedem Patienten müssen wir immer mehr Futtermittel testen, bevor wir eine Futtermittelallergie sicher ausschließen können und können allergische Reaktionen des einzelnen Patienten meistens nicht auf bestimmte Zutaten zurückführen. Hierzu bedarf es besondere Erfahrung, wie sich die Futtermittelallergie insgesamt entwickelt, wie der Besitzer am besten den Futtermittelausschluss durchführt und wie man am schnellsten erkennen kann, ob eine Fütterung eher besser oder schlechter vertragen wird. Dass mit nur einer hypoallergenen Futtersorte eine Futtermittelallergie diagnostiziert werden kann, ist völlig veraltet. Wenn wir die bestverträglichste Fütterung gefunden haben, stellt dies gleichzeitig die Therapie einer Futtermittelallergie selbst bei sehr schwerwiegenden Symptomen mit einer guten Prognose dar. Nur wenn ein Patient bereits starke Folgeerkrankungen wie eine Mittelohrentzündung entwickelt hat, kommt der zum Teil länger dauernde Futtermittelausschluss zu spät. Deshalb lohnt es sich, früh eine Futtermittelallergie als Ursache für verschiedenste Probleme in Erwägung zu ziehen, um ausreichend Zeit für die Futtertestung zu haben, bevor Symptome zu Folgeerkrankungen führen. Da Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen weltweit immer häufiger auftreten, lohnt sich bereits ein Futtermittelausschluss bevor deutliche Symptome entstanden sind.

Allergenvermeidung bei einer Umweltallergie

Umweltallergene wie Pollen und Hausstaub können nicht oder nur kaum vermieden werden. Da eine Umweltallergie oft in Kombination mit einer Futtermittel- und Flohstichallergie auftritt, bessern sich häufig auch nur saisonal bestehende Symptome durch obige Allergenvermeidung. So treten Juckreiz, Bindehautentzündung und Niesen im Frühjahr mit Verdacht auf eine Pollenallergie in der nächsten Saison nicht mehr auf, wenn eine darunter liegende Futtermittelallergie ausgeschlossen werden konnte.

Fazit

Die Allergievermeidung spielt in der Allergiediagnostik und Therapie eine große Rolle und viele Allergiker leiden an mehreren Allergieformen gleichzeitig. Um eine Allergie sicher zu diagnostizieren bzw. gut einzustellen, bedarf es sehr viel Erfahrung. Umso erfahrener der Tierarzt desto genauer die Allergiediagnostik und desto größer ist die Chance für den Heilungserfolg Ihres Haustieres – oder dass es gar nicht erst erkrankt.